Nazim Hikmet

Schriftsteller

* 1902 Saloniki

† 3. Juni 1963 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 06/1964

vom 27. Januar 1964 , ergänzt um Meldungen bis KW 29/2015

Wirken

Nazim Hikmet wurde im Jahre 1902 in Saloniki in einer bürgerlichen Familie geboren. 1917 trat er in die Kriegsmarineschule von Istanbul ein, wurde aber zwei Jahre später wegen Beteiligung an der revolutionären Matrosenbewegung relegiert. Wegen kommunistischer Umtriebe und einem deswegen drohenden Haftbefehl mußte er 1921 erstmals außer Landes gehen. Er studierte in Moskau, stark beeinflußt von Majakowski als Freund und Vorbild. 1923 in die Türkei zurückgekehrt, wurde er Regisseur einer linksgerichteten Zeitung in Izmir. Seine politische Haltung führte zur Verurteilung zu 15 Jahren Gefängnis noch im gleichen Jahr, doch gelang es ihm zu fliehen. Er begab sich zuerst nach Westeuropa, dann nach Moskau. Das Urteil wurde inzwischen revidiert. In Moskau blieb er bis 1928 und arbeitete zusammen mit Majakowski am Theater "Metla" (Der Besen). In Baku erschien 1927 der erste Gedichtband H.s in türkischer Sprache.

1928 in die Türkei zurückgekehrt, entfaltete H., immer wieder für kürzere oder längere Zeit inhaftiert, eine umfangreiche Tätigkeit als Redakteur, Übersetzer (er übersetzte erstmals "Krieg und Frieden" von Tolstoi ins Türkische) und Schriftsteller. Im ...